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Pflegende Angehörige im Sommer: Zwischen Urlaub und Verantwortung

27.04.2025

Wie lässt sich Erholung mit der Pflege vereinbaren?

Sommerzeit ist Urlaubszeit – eigentlich. Doch für viele pflegende Angehörige stellt sich die Frage: Darf ich einfach in den Urlaub fahren, wenn ich einen Menschen betreue, der auf mich angewiesen ist?
Die Antwort lautet: Ja – und Sie sollten es auch tun.

Denn Pausen sind in der Pflege kein Luxus, sondern eine Voraussetzung dafür, langfristig gesund und handlungsfähig zu bleiben. In diesem Beitrag zeigen wir von Ovital Pflege Dortmund, wie sich Erholung und Pflege im Sommer vereinbaren lassen – und welche Angebote Ihnen konkret zur Verfügung stehen.

Pflegende Angehörige: eine unsichtbare Säule im Pflegesystem

In Deutschland leisten rund 5 Millionen Menschen Pflegearbeit im häuslichen Umfeld – Tendenz steigend. Die meisten davon sind Angehörige: Ehepartner:innen, Kinder, Enkel oder Nachbarn. Viele von ihnen übernehmen diese Aufgabe neben Beruf und Familie. Besonders im Sommer, wenn Schulen schließen, Kolleg:innen in den Urlaub fahren und die Temperaturen steigen, geraten pflegende Angehörige an ihre Grenzen.

Pflege ohne Pause führt zu Überlastung – körperlich, emotional und sozial.
Darum ist es wichtig, sich rechtzeitig mit Möglichkeiten der Entlastung auseinanderzusetzen – und den eigenen Sommer mitzuplanen, nicht zu streichen.

Warum Pausen wichtig sind: Die emotionale Seite der Entlastung

Pflege ist oft mehr als körperliche Hilfe – sie ist mit starker emotionaler Bindung verbunden. Doch gerade diese Nähe kann zu Erschöpfung führen. Viele Angehörige verspüren Schuldgefühle, wenn sie an Urlaub denken. Oder sie glauben, niemand könne ihre Rolle übernehmen.

Doch das Gegenteil ist der Fall:

  • Wer regelmäßig Pausen macht, bleibt länger gesund und ausgeglichen.

  • Auch Pflegebedürftige profitieren von einer Erholungspause ihrer Bezugsperson – besonders, wenn sie in gute Hände übergeben werden.

  • Und: Niemand muss alles alleine schaffen.

Verhinderungspflege: Entlastung mit finanzieller Unterstützung

Die Pflegeversicherung kennt genau dieses Problem – und bietet Lösungen. Eine der wichtigsten ist die Verhinderungspflege.

Was ist Verhinderungspflege?

Wenn die private Pflegeperson (z. B. Tochter oder Ehepartner) vorübergehend verhindert ist – etwa durch Urlaub, Krankheit oder berufliche Verpflichtungen –, übernimmt die Pflegeversicherung die Kosten für eine Ersatzpflege.

Diese kann erfolgen durch:

  • Ambulante Pflegedienste (z. B. Ovital Pflege Dortmund)

  • Freund:innen oder Nachbar:innen

  • Einrichtung mit Kurzzeitpflegeplätzen

Extra-Tipp:
Nicht genutzte Kurzzeitpflege-Budgets können anteilig auf die Verhinderungspflege übertragen werden.

Wir bei Ovital helfen gerne bei der Antragstellung und Organisation!

Tagespflege: Urlaub im eigenen Alltag

Neben der Verhinderungspflege gibt es eine weitere, sehr flexible Lösung: die Tagespflege. Dabei verbringt die pflegebedürftige Person einen oder mehrere Tage pro Woche in einer Tagespflegeeinrichtung – mit Betreuung, Verpflegung und sozialen Angeboten.

Vorteile:

  • Entlastung für pflegende Angehörige an fixen Tagen

  • Professionelle Betreuung in wohnortnaher Umgebung

  • Austausch mit anderen Senior:innen

  • Strukturierter Tagesablauf für die betreute Person

In Dortmund gibt es mehrere Einrichtungen mit Tagespflege – Ovital hilft bei der Beratung, Kontaktaufnahme und Organisation.

Und wenn ich länger verreisen möchte?

Auch längere Auszeiten sind möglich – mit der Kurzzeitpflege. Dabei wird die pflegebedürftige Person für einige Wochen stationär betreut – etwa in einem Pflegeheim oder einer entsprechenden Einrichtung. Auch diese Leistung wird von der Pflegekasse bezuschusst (bis zu 1.774 € jährlich, mit Kombinierbarkeit zur Verhinderungspflege).

Tipp:
Planen Sie frühzeitig – gute Einrichtungen sind im Sommer oft früh ausgebucht. Ovital kann Sie unterstützen, passende Plätze in Dortmund und Umgebung zu finden.

Was tun, wenn der Pflegebedürftige nicht weg möchte?

Ein häufiger Konflikt: Die pflegebedürftige Person möchte nicht fremdbetreut werden – oder Angehörige scheuen sich, einen Ortswechsel oder neuen Tagesrhythmus zuzumuten.

Mögliche Lösungen:

  • Ambulante Verhinderungspflege zu Hause: Ein vertrauter Pflegedienst übernimmt tageweise die Pflege – sanfter Übergang.

  • „Probewoche“ in der Tagespflege: Erst testen, dann entscheiden.

  • Einbindung der betreuten Person in die Planung: Was würde ihr gut tun? Wen würde sie akzeptieren?

Wichtig:
Sprechen Sie offen über Ihre eigenen Bedürfnisse. Selbstfürsorge ist kein Egoismus, sondern Voraussetzung für gute Pflege.

Sommer-Checkliste für pflegende Angehörige:

✅ Habe ich meinen Urlaub geplant – auch wenn er nur kurz ist?
✅ Ist die Verhinderungspflege beantragt oder organisiert?
✅ Gibt es eine Tagespflege in der Nähe, die ich nutzen könnte?
✅ Habe ich jemanden zum Reden, falls es mir zu viel wird?
✅ Kenne ich die Ansprechpartner:innen bei Ovital Pflege?

Erholung ist Pflicht, nicht Kür

Pflegende Angehörige leisten Tag für Tag enorm viel – oft im Verborgenen. Doch niemand kann dauerhaft geben, ohne selbst aufzutanken. Der Sommer ist eine gute Gelegenheit, das Thema Pause neu zu denken.

Ob Sie ein Wochenende raus möchten, eine Woche ans Meer fahren oder einfach ein paar Tage „für sich“ brauchen:
Es gibt Wege, das zu ermöglichen – auch in der Pflege.

Bei Ovital Pflege Dortmund stehen wir Ihnen zur Seite: mit Beratung, Organisation und Herz. Wir kümmern uns – damit Sie einmal an sich denken können.

Foto von Oktavia Ningrum auf Unsplash