Sicher surfen im Internet – Tipps für ältere Menschen

06.07.2023

In den letzten Monaten haben Medien zunehmend über die Abzockermethoden von älteren Menschen in NRW berichtet. Sie werden an der Haustür, am Telefon oder durch Gewinnschreiben aufgefordert, Reisen zu buchen, Strom- und Gasverträge oder Gewinnspielverträge abzuschließen. Oftmals werden den Betroffenen dann langjährige und kostspielige Verträge untergeschoben. Noch schlimmer: Betrüger rufen an, um Senioren mit Schock-Nachrichten über Familienangehörige zu verunsichern und fordern hohe Geldbeträge an, um den Enkeln oder Kindern zu helfen.

Eine große Bedrohung der zunehmenden digitalen Welt stellt vor allem das Surfen im Internet dar. Sicheres Surfen im World Wide Web ist ein Thema, das alle Altersgruppen betrifft. Obwohl niemand vor Cyberbetrugsfällen gefeit ist, trifft es doch am meisten ältere Menschen, die durch die zunehmende Cyberkriminalität besonders gefährdet sind.

Zunehmende Digitalisierung

Seit der Corona-Pandemie haben viele ältere Menschen den Weg ins Internet gefunden. Die fortschreitende Entwicklung des Internets und der virtuelle Welten (wie jener des Metaverse) hilft, die Einsamkeit älterer Menschen zu bekämpfen. Wie? Indem sie ihnen hilft, am sozialen und gesellschaftlichen Leben, auch wenn es ‚nur‘ jenes der virtuellen Welt ist, teilzunehmen.

Während die einen beginnen, ihre Erlebnisse in einem Internet-Blog zu reflektieren, wollen andere noch einmal unternehmerisch aktiv werden und erstellen zum Beispiel einen Online-Shop. Ob Malereien, Fotos oder Musik: Viele SeniorInnen können so ihre ehemaligen Hobbies in die digitale Welt verlagern.

Es ist wichtig, dass bei der stetigen Softwareentwicklung die Oberflächen, auch Interfaces genannt, nicht nur junge Zielgruppen angesprochen werden sollen, sondern auch ältere Personen den Umgang damit erlernen.

Welchen Inhalten kann ich vertrauen?

Das Gefühl von Sicherheit wird zum primären Aspekt von Kommunikation im Internet. Insbesondere Zielgruppen ab 60 Jahren sind oft  Opfer von Phishing- und anderen Betrugsattacken. Logischerweise mangelt es daher vielen Internetnutzern am nötigen Verständnis dafür, welchen Webseiten oder Inhalten vertrauenswürdig sind.

Viren, Datendiebstahl oder Hackerangriffe sind drohende Gefahren, die entweder folgenschwere Schäden an der Hardware oder aber finanzielle Schäden bei den Betroffenen verursachen. Für ältere Menschen besteht ein besonders hohes Risiko.

Es bedarf nur eines Mausklicks, um Angebote zu aktivieren, die einen Betrug einschließen oder Viren, die innerhalb eines Moments auf den Rechner heruntergeladen werden. Viele SeniorInnen neigen ebenso dazu, sich angegebene Texte nicht komplett durchzulesen, auch weil diese oft schwer verständlich formuliert werden.

Zusätzlich zu Betrugsfallen bereiten unseriöse gesundheitliche Informationen aus dem Internet älteren Menschen oftmals Schwierigkeiten.

Risiken durch Phishing-Mails

Problematisch sind ebenfalls sogenannte Phishing-Mails, die denen unerfahrene Internetnutzer aufgefordert werden, persönliche Daten preiszugeben. Auf den ersten Blick wirken die Phishing-Mails sehr vertrauenswürdig. Oft sehen die Mails so aus, als würden sie von Firmen kommen, die das Opfer gut kennt. Geben Betroffene tatsächlich persönliche Daten an, ist damit zu rechnen, dass Kriminelle die Informationen missbräuchlich nutzen.

Gefahren des mobilen Internets

Noch größere Vorsicht ist im Umgang mit dem mobilem Internet gefragt. Eine Methode der Internetkriminalität sind unseriöse Gewinnspiele, die Betrüger über Kettenbriefe in Umlauf bringen. Erschwerend ist, dass Bildschirme von Smartphones wesentlich kleiner sind und älteren Menschen dadurch wichtige Informationen entgehen.

 

Sicher surfen: die Tipps für ältere Menschen!

  1. Bewusstmachung von Betrugsfällen
    Sie müssen ein verstärktes Bewusstsein für Betrugsfälle im Internet entwickeln. Es gilt, sich genügend Zeit zu nehmen und alle Inhalte sorgfältig durchzulesen, bevor man etwas unterzeichnet oder auf einen Link klickt. Bei aufkommenden Zweifeln sollten Sienichts anklicken, das seltsam und unseriös wirkt!
  2. Skepsis bei Abfrage von persönlichen Daten
    Wenn durch das Internet persönliche Daten abgefragt werden, sollten Sie skeptisch sein – lieber beim Unternehmen telefonisch nachfragen, ob das nötig ist. Niemals sofort die Wohnadresse, Pin-Codes oder andere persönliche Daten preisgeben. Lassen Sie sich von Vertrauenspersonen helfen.
  3. Vorsicht bei Gratis-Angeboten
    Hinter Versprechungen für tolle Gewinne stecken für gewöhnlich unseriöse Absichten. Ignoriere Sie diese Gewinnspiele.
  4. Verwendung starker Passwörter
    Um im Internet sicher zu sein, sollten Sie grundlegende Sicherheitsmaßnahmen wie die Verwendung von starken Passwörtern, die Aktualisierung der Software auf Ihrem Smartphone oder Computer und die Verwendung von Antivirenprogrammen ergreifen. Lassen Sie sich von Vertrauenspersonen helfen.

 

Hier eine gute Quelle vom SWR über Cyberkriminalität:
https://www.swr.de/wissen/schutz-vor-cyberkriminalitaet-100.html

Insgesamt müssen wir uns bewusst sein, dass das Internet ein Ort voller potenzieller Gefahren ist, aber wir können uns schützen, indem wir wachsam sind und uns an bewährte Sicherheitspraktiken halten.